Rund 10 Jahre betrieb ich ein Blog namens „Comic-Community“. In diesem Artikel erzähle ich euch, wie alles begann, welche Entwicklungen das Projekt durchlief und warum ich das Blog schließlich aufgab.
Vor der „Comic-Community“ hatte ich bereits einige thematisch eingegrenzte Comic-Blogs betrieben („DC-Fanmovies“ und die „Panini-Fanpage“). Mit der Zeit wurden mir diese thematischen Einschränkungen jedoch zu eng. Im Jahr 2009 gründete ich deshalb zusammen mit einem damaligen Freund das Blog „Comic-Community“, um über die bunte Vielfalt der Comics zu schreiben. „Think bigger“ war damals unsere Devise.
Den Namen „Comic-Community“ übernahmen wir von unserem bisherigen seitenübergreifenden Forum. Die Betreuung dieses Forums wurde allerdings zunehmend schwierig, da mir die technischen Fähigkeiten fehlten, ein eigenes Forum zu entwickeln, und ich auf externe Anbieter angewiesen war. Die Situation spitzte sich zu, als unser Provider den Dienst einstellte und an einen Konkurrenten übergab, wodurch die Fortsetzung des Forums finanziell und organisatorisch unattraktiv wurde.
So entschieden wir uns für ein Blog-Format. Warum auch nicht? Durch Beiträge konnten wir Themen vorgeben und darunter Diskussionen ermöglichen. „Think bigger“ – und so setzten wir es um. Uwe unterstützte mich dabei tatkräftig: Ich übernahm das technische Gerüst und die grafische Gestaltung, während Uwe die Inhalte beisteuerte. Mit der Zeit wuchs unser Team um weitere Haupt- und Gastautoren: breedstorm, LegerLegende, Ekki, Bastian und Patrick. Gemeinsam erlebten wir viele großartige Momente mit der Comic-Community – aber natürlich auch weniger schöne, was ebenso dazugehört. 2012 erweiterten wir unser Angebot um den Podcast „Comic-Cookies“, der zum kleinen Geschwisterchen des Blogs wurde.
Der Podcast führte letztlich jedoch auch zu Spannungen in der Zusammenarbeit mit Uwe. Er befürchtete, dass seine Blogbeiträge wie ein zweiter Aufguss wirken könnten, wenn wir seine Themen bereits im Podcast besprochen hätten. Ich hatte eine andere Sichtweise. Die Comic-Cookies bestanden anfangs aus Sepp, breedstorm und mir. Breedstorm zum Beispiel diskutierte Comics im Podcast und rezensierte viele davon zusätzlich in schriftlicher Form für den Blog – das eine schloss das andere nicht zwangsläufig aus.
Vermutlich fühlte sich Uwe zurückgesetzt, da er keine Einladung zum Podcast erhielt. Diese Entscheidung hatte jedoch einen wichtigen Grund: In der Vergangenheit war er, besonders in seinen schriftlichen Beiträgen, durch einen unangemessenen Tonfall aufgefallen. Seine Blog-Kolumne enthielt Beleidigungen gegen andere Personen, was dem Ansehen der „Comic-Community“ schadete. Um eine solche negative Atmosphäre im Podcast zu vermeiden, entschied ich mich von Beginn an gegen seine Teilnahme.
Aufgrund dieser Entwicklungen und der zunehmenden persönlichen Differenzen beendete ich schließlich die Zusammenarbeit mit Uwe. Er gründete daraufhin seinen eigenen Blog. Obwohl wir unsere Spannungen später klären konnten, gelang es uns nicht, die einstige Freundschaft wiederherzustellen.
Diese Erfahrungen, aber auch die Erkenntnis, dass meine Begeisterung für Comics immer mehr nachließ, führten allmählich zu einem Motivationsverlust für das Blog. Comics werden zwar immer ein Teil meines Lebens bleiben, aber künftig möchte ich sie nur noch als Leser genießen. Mein Ziel ist es, Comics wieder unbefangen erleben zu können. Deshalb übergab ich zunächst die Leitung des Comic-Stammtischs, den ich jahrelang organisiert hatte. Auch die „Comic-Cookies“ fanden neue, kompetente Betreuer, die ihre Aufgabe hervorragend meistern. Zuletzt blieb nur noch das Blog selbst: die „Comic-Community“.
Die Aktivität auf dem Blog war nahezu zum Erliegen gekommen. Bezeichnenderweise erschienen mehr Beiträge über die Cookies – obwohl diese nur monatlich veröffentlicht wurden – als eigenständige Blogbeiträge. Der entscheidende Schritt war, mir selbst einzugestehen, dass mir die Motivation fehlte, das Projekt weiterzuführen.
Ich startete einen Aufruf, um jemanden zu finden, der das Blog weiterführen möchte – ähnlich wie es bei den „Comic-Cookies“ erfolgreich gelungen war. Als sich jedoch kein „Nachmieter“ für die „Comic-Community“ meldete, war die Entscheidung klar: Das Blog würde geschlossen werden. Damit endeten für mich 12 Jahre „Comic-Community“. Trotz der Schließung sorgte ich für eine Archivierung in der Wayback Machine von Archive.org, damit vor allem sämtliche Rezensionen weiterhin zugänglich bleiben.
Zum Abschluss möchte ich mich bedanken:
Ein herzliches Dankeschön an Uwe Bender-Muth, breedstorm, LegerLegende, Bastian Richelshagen, Ekki Helbig und Patrick Schüller. Ihr habt die Comic-Community mit Leben gefüllt und zu dem gemacht, was sie war.
Besonderer Dank geht an breedstorm, Andi Preller, Patrick Schüller und Andi Prill für die großartige Wiederbelebung der Comic-Cookies.
Und natürlich ein großes Dankeschön an alle Leser des Blogs – ohne euch hätte das alles keinen Sinn gehabt.
Liebe Grüße
Euer Steffen

Hinweis: Ich werde einige ausgewählte Beiträge aus der Comic-Community in aktualisierter Form hier veröffentlichen.
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