Als „Batman: Caped Crusader“ angekündigt wurde, war ich schon sehr hyped. Was aber folgte, war die Ungewissheit, ob die Serie jemals veröffentlicht werden würde. Ursprünglich sollte sie auf der Warner Bros.-eigenen Streaming-Plattform “Max” erscheinen, wurde dann allerdings zum Verkauf angeboten, da man sich so mehr Einnahmen versprach. Amazon schlug zu und veröffentlichte die erste Staffel am 1. August 2024 auf dem eigenen Streaming-Anbieter “Prime Video”. Hat sich für mich das Warten und das Bangen um die Serie gelohnt? Hier erfahrt Ihr es.
Hinweis: Ich versuche Spoiler zu vermeiden, aber dennoch könnte es leichte Spoiler geben!
„Batman: Caped Crusader“ ist also eine neue Animationsserie, die die Abenteuer von Batman, dem dunklen Ritter von Gotham City, verfolgt. Was dazu führte, dass ich direkt bei Ankündigung der Begeisterung verfiel, war der Umstand, dass die Serie unter anderem von Bruce Timm entwickelt wurde. Bruce Timm war derjenige, der bereits die Serie “Batman: The Animated Series” entwickelt hatte, die für viele Leute in meinem Alter als eine DER Serien der Jugend gilt. Wenn dann neben ihm noch weitere namhafte Produzenten, wie J. J. Abrams, Matt Reeves und Ed Brubaker an der Serie beteiligt sind, ist das ein Hinweis darauf, dass die Serie gut werden könnte. Dass letzterer, aber auch Paul Dini für einige der Episoden als Autoren verantwortlich zeichnen, ließ weiterhin mein Fan-Herz höherschlagen.
Und damit: Serie ab!

Das Intro
In jeder Episode führt ein Prolog in die Handlung. Daraufhin folgt das Intro. Ein Bekannter von mir war der Meinung: “Seit dem Intro zur Batman Animated Series hatte Batman nicht mehr so ein stylisches Intro.” Das sehe ich anders. Von “Batman Beyond” über “Beware the Batman” hin zu “Batman: The Brave and the Bold” waren alle Intros auf ihre eigene Art sehr stylisch. Selbst das Intro zur Serie “The Batman”, das vornehmlich aus Szenen aus der Serie besteht, hatte noch die Bleistiftskizzen einiger Figuren eingebaut. Bei „Batman: Caped Crusader“ bekommen wir im Intro ebenfalls Szenen aus der Serie präsentiert, welche durch einen Filter veredelt wurden. Ja, es sieht stylisch aus, ist aber meiner Meinung nach nicht das Beste, was es seit “Batman: The Animated Series” gibt. Da waren die anderen Serien innovativer.
Die Handlung
Das Setting der Serie dürfte in den späten 30ern / frühen 40ern angesiedelt sein, also in jener Zeit, in der Batman erfunden wurde (”Detective Comics” #27 mit dem ersten Auftritt des “Bat-Man” – damals schrieb man ihn noch so – erschien am 30. März 1939). Tatsächlich spiegelt sich das auch im Outfit Batmans wider, denn dieses ist stark an das eben jenes Bat-Man von damals angelehnt. So ist „Batman: Caped Crusader“ tatsächlich eher Crime Noir, als klassische Superhelden-Action. Die Bat-Höhle gleicht so auch eher dem Büro eines Privatdetektiven eben jenes Genres und kommt gänzlich ohne die Trophäen und Ausstellungsstücke aus, die wir sonst dort vorzufinden gewohnt sind. Dennoch bedient sich die Serie auch an gewissen übernatürlichen Elementen.
Selbst Alfred, Bruce Waynes treuer Butler ist einer ganz frühen Variante nachempfunden. Zwar heißt er hier mit Nachnamen schon Pennyworth, ist aber optisch der Version des Alfred Beagle nachempfunden, der in den Comics erst später, als Bruce Wayne schon erwachsen war und auch schon Dick Grayson adoptiert hatte, seinen Dienst antrat.
Tatsächlich darf man im Laufe der Serie einige Anspielungen auf die mittlerweile 85-jährige Historie Batmans entdecken. Zudem darf man sich – je nachdem, wie bewandert man eben mit dieser ist – auf andere Bekannte freuen. Natürlich treffen wir in „Batman: Caped Crusader“ auf eine Auswahl aus Batmans Schurkengalerie. Die Gegner sind für das Setting und die Geschichten, die hier erzählt werden sollen, perfekt ausgewählt. Man nimmt sich die Freiheit, diesen eine neue Ausrichtung, zum Teil auch andere Motivation für ihr Handeln einzuräumen. Das und die Tatsache, dass man auch den Charakteren um Batman herum etwas andere, als die bekannten Konstellationen untereinander überlässt, sorgen dafür, dass „Batman: Caped Crusader“ frisch daherkommt. Insgesamt ist die Charakterentwicklung bei den Figuren um Batman herum ausgefeilter, als die bei Batman / Bruce Wayne selbst.

Fazit
„Batman: Caped Crusader“ richtet sich merklich auch an diejenigen, die “Batman: The Animated Series” als Kinder / Jugendliche verfolgt haben und heute Erwachsene sind. So ist auch dieser Batman: deutlich erwachsener. Um meine eingangs gestellte Frage aufzugreifen: Hat sich für mich das Warten und das Bangen um die Serie gelohnt? Ja, auf jeden Fall. Ich empfehle die Serie allen (jungen) Erwachsenen, die Batman noch nicht kennen oder den älteren, die ihn wiederentdecken wollen. Ich freue mich bereits auf die zweite Staffel, die bereits vor Ausstrahlung bestätigt wurde.